Nationalismus
Nationalismus beschreibt eine Ideologie, die allen vermeintlichen Mitgliedern einer Nation ähnliche Eigenschaften zuschreibt. Im Nationalismus wird in der Regel der eigenen Nation positive Eigenschaften zugesprochen, andere Nationalitäten jedoch abgewertet. Diese Überhöhung der eigenen Nation versucht häufig, eine weitgehende Einheit der Bevölkerung herzustellen. Ausgrenzung, Diskriminierung bis hin zum Wunsch der Vertreibung und Vernichtung aller Personengruppen, die vermeintlich nicht zur Nation gehören, können Folgen eines derartigen Nationalismus darstellen. Beispiele sind der italienische Faschismus, der deutsche Nationalsozialismus oder die ethnischen Säuberungen nach dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er Jahren.
Dieser Wunsch wird meist mit Argumenten unterfüttert wie „Wir haben lange genug gezahlt!“ oder „Ich wurde erst nach dem 2. Weltkrieg geborgen, was habe ich damit zu tun?“. Selbstverständlich kann niemand die Verantwortung für die Taten der Großeltern übernehmen. Jedoch profitieren wir in Deutschland lebende immer noch von den Kontinuitäten des Nationalsozialismus. So haben viele deutsche Firmen jahrelang durch Zwangsarbeit enorme Profite machen können, doch ihre Geschichte bis heute nicht aufgearbeitet. Übrigens erhielten die überlebenden NS-Zwangsarbeiter*innen nur ca. 2.500 - 7.500 Euro Entschädigung pro Person. Das ist wohl eher ein symbolischer Wert, angesichts der Leiden, die diese Menschen ertragen mussten.
Viele Immobilien und Güter jüdischen Kolleg*innen sind im Nationalsozialismus gestohlen worden – nicht immer konnten Kompensationszahlungen an Nachfahren dieser Familien bezahlt werden, da die meisten Familien in den Vernichtungslagern der Nazis ausgelöscht wurden.
Wir bleiben dabei: Kein Vergessen! Kein Vergeben! Kein Schlussstrich!
In Deutschland leben mittlerweile 4,7 Millionen Muslime. Dies entspricht ca. 5,7 % der Gesamtbevölkerung von 82,2 Millionen. Damit bilden sie die drittgrößte Religionsgemeinschaft in Deutschland nach der Römisch-katholischen Kirche und der Evangelischen Kirche. Der Islam ist eine der vielen Religionen, die in Deutschland praktiziert werden.
Und ganz grundsätzlich: Die Religionsfreiheit ist ein Grundrecht in Deutschland, das durch Artikel 4 des Grundgesetzes geschützt ist. Aufgrund der Europäischen Menschenrechtskonvention ist Deutschland zum Schutz der Religionsfreiheit verpflichtet.
Konservative haben den Begriff der deutschen Leitkultur stets als Gegenentwurf zur multikulturellen Gesellschaft genutzt. Es gibt jedoch keine einheitliche Kultur in Deutschland. Die Gesellschaft differenziert sich in verschiedene Subkulturen aus – sie alle pflegen unterschiedliche Lebensstile und haben ganz eigene Identifikationspunkte in ihrem Leben.
Es gibt geschriebene und ungeschriebene Regeln, die quer durch diese Kulturen hindurch gelten. Die Gesetze sind die geschriebenen Regeln, die nicht verhandelbar sind. Normen und Werte sind ungeschriebene Regeln, die durch den gesellschaftlichen Diskurs entstehen und sich auch verändern können. Sie sind nicht starr, aber dennoch ist es wichtig, darüber in den Dialog oder auch Streit zu treten, welche Verhaltensweisen wir uns in unserer Gesellschaft wünschen.
Keine Angst, die deutsche Sprache ist nicht vom Aussterben bedroht. Sprachen sind einem steten Wandel unterworfen, weil Menschen miteinander kommunizieren müssen. Sie wird von ihren Sprecher*innen kontinuierlich an die sich verändernde Umwelt, die neuen Möglichkeiten, die neuen Objekte der Sprache und Zusammenhänge angepasst. Kurzum: Der Sprachwandel ist das Ergebnis unserer Kommunikation, auch wenn er nicht beabsichtigt ist.